Warum Bioprodukte im Natukost-Fachgeschäft kaufen?

Welche Unterschiede gibt es zwischen Bio im Bioladen und Supermarkt?

In der ARD-Reportage "Wie billig kann Bio sein?" vom 03.09.2012 wurde enthüllt, dass auch in der Tierhaltung einiger nach EU-Richtlinien anerkannten Bio-Betrieben schlimme tierquälerische Zustände herrschen. Es könnte beim Zuschauer der Eindruck entstehen, dass Bio sich nicht mehr von konventioneller Landwirtschaft unterscheidet. Hier hilft eine verallgemeinernde Sichtweise nicht weiter, weil das Problem differenzierter betrachtet werden muss. So wurden als positives Beispiel die sehr vorbildlich geführten Hermannsdorfer Landwerkstätten gezeigt mit weitgehend artgerechter Tierhaltung. Die "nur" nach den EU-Biorichtlinien zertifizierten Betriebe liefern demnach eine geringere Qualität als die traditionellen unter den länger bekannten Biosiegeln wie z.B. Demeter, Bioland und Naturland. Diese Höfe arbeiten nach viel strengeren Richtlinien als die EU-Gesetze vorschreiben.

Die traditionellen Bioläden beziehen ihre Produkte von kleineren Großhändlern, die mit der fortschreitenden Verbreitung der Naturkostwaren entstanden sind. Deren Lieferanten handeln vorwiegend mit Bio-Landwirten, die den Anbauverbänden Demeter, Bioland, Naturland, etc. angeschlossen sind. Die großen Lebensmittelkonzerne und Discounter drücken ständig auf die Preise, so sind sie auf eine industrielle Herstellung angewiesen, die den Minimalforderungen der EU-Bioverordnung gerade genügen kann. Unter diesen Bedingungen produzierte Lebensmittel sind zwar billiger, provozieren dadurch die von der ARD angeprangerten Zustände in der Tierhaltung. Es liegt auf der Hand, so die Darstellung in der ARD-Reportage, dass infolge der geringen Einkaufspreise eine sorgfältige Tierhaltung nicht mehr gewährleistet ist.

Es liegt in unseren Händen als Konsumenten, weiterhin billige "low level"-Biowaren oder qualitativ höherwertige, ethisch und moralisch zu verantwortende Produkte zu kaufen.

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Stellungnahmen zur ARD-Sendung Günther Jauch:

"Der große Bioschwindel"

Wie gut ist Öko wirklich?

Allein der Titel der Sendung müsste den Zuschauer warnen, dass es sich allenfalls um eine tendenziöse, unsachliche und skandalträchtige Unterhaltungssendung auf niedrigem Niveau und um keinen sachbezogenen, aufklärenden Beitrag handelt. Keiner der geladenen Gäste war ein Experte im biologischen Landbau.

Weitere Meinungen zur Sendung vom Online-Magazin "Bio-Markt":

Jauchs Bio-Talk

Falsche Darstellung in Jauch-Sendung